AMERIKANISCHER NORDWESTEN UND KALIFORNIEN
Historische Spurensuche jenseits der Mythen

ISBN 978-3-902719-53-9 316 Seiten 260 sw-Abbildungen und Grafiken, 16 Farbbildseiten, zwei Übersichtskarten
€ 28,90 2010, innsbruck university press

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Die Entdeckung, Eroberung und Erschließung des Westens gehört zu den kollektiven Urerfahrungen der Amerikaner. Ein Gründungsmythos entstand, den die populäre Massenkultur aufgriff und weltweit vermarktete. Obwohl die so verbreiteten Stereotypen und Formeln mit der historischen Wirklichkeit zumeist nur wenig zu tun haben, prägen sie bis heute die Vorstellungen und Verhaltensmuster von Millionen von Amerikanern und Europäern. Sie vermitteln ein Geschichtsbild, das den Mythos der Westerschließung als exzeptionelle kulturgeschichtliche und staatsgründerische Leistung aufrecht erhält.Erst seit den 1960er Jahren kommt es in den USA zu einer „Revision“ der herkömmlichen Geschichtsforschung, die die glorifizierenden Klischees kritisch hinterfragt und durch realistische Darstellungen ersetzt.

Das vorliegende Buch macht es sich zur Aufgabe, die neuen Ergebnisse dieser Bemühungen einem deutschsprachigen Lesepublikum faktennah und jenseits der üblichen Mythisierungen zu vermitteln. Der erste Teil des Buches erörtert die Erschließung des pazifischen Nordwestens und seines Hinterlandes, während sich der zweite Teil der Geschichte Kaliforniens zuwendet. Der Bogen spannt sich von den alten Indianerkulturen an der Nordwestküste und der mexikanischen Kolonialzeit in Kalifornien über die frühen Seefahrer und Entdecker, Pelzhändler, Trapper, Goldgräber und Pioniere bis herauf zum Eisenbahnbau, der beginnenden Urbanisierung und Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der „Erfolgsgeschichte“ der Westexpansion wird dabei stets auch die „Gegengeschichte“ der Verlierer und Zukurz-Gekommenen, vor allem der Indianer und anderer ethnischer und sozialer Minderheiten gegenüber gestellt.

Abschließend thematisiert das Buch die ideologische Vereinnahmung der Westgeschichte durch die populäre Kultur und die Bemühungen heutiger Historiker, Schriftsteller und Filmemacher, die gängigen Klischees zu dekonstruieren. Die Verbindung von geschichtlichen und kulturellen Nahaufnahmen, reichem Bildmaterial und persönlichen Erfahrungen vor Ort möchten nicht nur Spezialisten ansprechen, sondern auch allgemein an den USA Interessierte. Genaue Beschreibungen historischer Erinnerungsorte sollen Westreisenden Anregungen geben, sich selbst auf historische Spurensuche abseits der touristischen Trampelpfade zu begeben.


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